Implantatausweis für Ihre Endoprothese – Warum ist dieser wichtig?
Implantatausweis für ihr künstliches Gelenk– Ein kleines Dokument mit großer Bedeutung

Wer heute ein
künstliches Gelenk oder eine
Endoprothese erhält, bekommt meist auch ein kleines, aber extrem wichtiges Dokument ausgehändigt: den
Implantatausweis, auch
Implantatpass genannt.
Doch was genau ist dieser Ausweis? Warum ist er so entscheidend? Und warum sollten Sie ihn immer bei sich tragen?
In diesem umfassenden Beitrag erfahren Sie alles, was Sie rund um das Thema Implantatausweis für eine Hüftprothese oder Knieprothese wissen müssen.
Was ist ein Implantatausweis?
Ein Implantatausweis ist ein offizielles Dokument, das alle wichtigen Informationen über Ihre Endoprothese oder Ihr künstliches Gelenk (z.B. Hüft-TEP oder Knie-TEP) enthält.
Folgende Angaben sind typischerweise enthalten:
- Art und Typ des Implantats
- Hersteller und Modell
- Seriennummer und Chargennummer
- Datum der Implantation
- Name der Klinik oder des Krankenhauses
- Name des operierenden Arztes
Seit der EU-Verordnung 2017/745 (MDR – Medical Device Regulation) sind Kliniken in Europa verpflichtet, Ihnen nach der Implantation eines bestimmten Medizinprodukts einen Implantatpass auszuhändigen.
Warum ist ein Implantatausweis für eine Endoprothese wichtig?
Ein Implantatausweis erfüllt mehrere lebenswichtige Funktionen:
1. Medizinische Notfallversorgung
Bei einem Notfall, etwa nach einem Unfall, benötigen Ärzte schnelle Informationen über Ihre
Endoprothese.
Der
Implantatpass stellt sicher, dass:
- Ihre Prothese korrekt erkannt wird.
- Notwendige Vorsichtsmaßnahmen (z.B. bei MRTs) beachtet werden.
2. Reisetätigkeit und Sicherheit mit Hüftprothese oder Knieprothese
Beim Durchqueren von Sicherheitskontrollen, etwa an Flughäfen, lösen metallische Implantate oft Alarm aus.
Mit einem
Implantatausweis können Sie unkompliziert nachweisen:
- Warum der Metalldetektor ausgelöst wurde.
- Wo sich das Implantat befindet.
3. Rückrufaktionen und Produktsicherheit
Wenn bei einem bestimmten Implantattyp Produktionsmängel bekannt werden, kann Ihr
Implantatpass helfen, Sie schnell zu informieren.
So wird gewährleistet, dass:
- Sie bei eventuellen Rückrufaktionen kontaktiert werden können.
- Ihr Implantat sicher und nachvollziehbar dokumentiert ist.
4. Transparenz für Arzt und Patient
Der
Implantatpass sorgt für klare Dokumentation ihrer Hüftprothese oder Knieprothese und eine vollständige Krankengeschichte.
Dies ist wichtig bei:
- Anschlussbehandlungen
- späteren Revisionsoperationen
- Versicherungsfragen
Für welche Implantate ist ein Implantatausweis Pflicht?
Nach der europäischen MDR (Medical Device Regulation) gilt eine Ausweispflicht für:
Hüftprothese
Knieprothese
Herzschrittmacher
Zahnimplantate (nur bedingt empfohlen)
AugenlinsenimplantateNein (freiwillig)
👉 Hinweis: Besonders bei Endoprothesen der großen Gelenke (Hüfte, Knie, Schulter) ist der Ausweis Pflicht.
Wie sieht ein Implantatausweis für ihr künstliches Gelenk aus?
Ein typischer
Implantatpass hat die Größe einer Scheckkarte oder eines kleinen Booklets.
Er enthält:
- Persönliche Daten
- Details zu Ihrem künstlichen Gelenk
Oft sind moderne Implantatausweise zusätzlich:
- In mehreren Sprachen verfügbar
- Mit QR-Codes ausgestattet
- Wasserfest und robust gestaltet
Was tun, wenn Sie keinen Implantatausweis erhalten haben?
Manchmal geht die Ausstellung des
Implantatausweises versehentlich unter.
In diesem Fall:
- Wenden Sie sich direkt an die Klinik oder den Arzt, der Ihre Operation durchgeführt hat.
- Fordern Sie den Ausweis schriftlich an.
- Falls nicht möglich: Lassen Sie sich ein ärztliches Attest mit allen wichtigen Implantatdaten ausstellen.
Wichtig: Tragen Sie immer eine Kopie bei sich und bewahren Sie das Original sicher auf.
Vorteile eines Implantatausweises
✅ Erhöhte Patientensicherheit
✅ Einfachere Diagnostik bei Folgebehandlungen
✅ Schutz bei Reisen und Sicherheitskontrollen
✅ Übersicht bei Produktwarnungen und Rückrufen
✅ Rechtssicherheit bei medizinischen Eingriffen
Was passiert bei Verlust des Implantatausweises für ihren künstlichen Gelenkersatz?
Wenn Sie Ihren Implantatausweis verloren haben:
- Beantragen Sie eine Neuausstellung.
- Falls dies nicht möglich ist, bitten Sie um eine Kopie Ihrer OP-Dokumentation.
Tipp: Fotografieren Sie Ihren Implantatpass und speichern Sie die Datei sicher auf Ihrem Smartphone oder Computer.
Implantatausweis und Reisen – Worauf müssen Sie achten?
Wenn Sie mit einem künstlichen Gelenk auf Reisen gehen:
- Tragen Sie Ihren Implantatpass immer griffbereit bei sich.
- Informieren Sie das Sicherheitspersonal an Flughäfen vor der Kontrolle.
- Beachten Sie länderspezifische Vorschriften für Implantatträger.
Tipp: Manche Airlines bieten spezielle Services für Menschen mit Hüftprothesen oder Knieprothesen an – fragen Sie vorab nach.
Häufige Fragen (FAQs)
Muss ich den Implantatausweis immer dabeihaben?
Ja, insbesondere auf Reisen oder bei Arztbesuchen ist es ratsam, den Ausweis stets mitzuführen.
Muss ich einen neuen Implantatausweis beantragen, wenn ich umziehe?
Nein, ein Umzug ändert nichts an Ihrem Implantatausweis.
Dennoch sollten Sie bei einem Wechsel der Hausärztin oder des Hausarztes eine Kopie abgeben.
Kann ein Implantatausweis ablaufen?
Nein, der Implantatausweis bleibt lebenslang gültig, es sei denn, die Hüftprothese oder Knieprothese wird entfernt oder ersetzt.
Zusammenfassung: Der Implantatausweis – Ihr persönlicher Gesundheitsbegleiter
Ein
Implantatausweis oder
Implantatpass ist weit mehr als nur ein kleines Stück Papier:
Er ist ein essenzieller Bestandteil Ihrer medizinischen Versorgung nach der Implantation eines
künstlichen Gelenks oder einer
Endoprothese.
Er sorgt für:
- Ihre Sicherheit
- Ihre Mobilität
- Ihre medizinische Versorgung
Verlieren Sie ihn nicht aus den Augen und zeigen Sie ihn bei Bedarf – so bleiben Sie und Ihre Hüftprothese bzw. Knieprothese bestens geschützt und informiert.
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