Künstliches Gelenk bei jungen Menschen – wann ist es zu früh für einen Gelenkersatz?

ENDOPROTHETICUM Rhein-Main / Prof. Dr. med. K.P. Kutzner

Künstlicher Gelenkersatz in jungen Jahren – Ausnahme oder neue Realität?

Noch vor wenigen Jahrzehnten galt der künstliche Gelenkersatz als medizinische Maßnahme, die ausschließlich älteren Menschen vorbehalten war – typischerweise jenen über 65, die unter fortgeschrittener Arthrose litten. Doch diese Sichtweise hat sich drastisch gewandelt. Immer häufiger entscheiden sich auch junge Patientinnen und Patienten, also Menschen unter 55 oder gar unter 40 Jahren, für eine Hüft-TEP, Knie-TEP oder Schlittenprothese, weil die Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und die Einschränkungen im Alltag keine anderen Optionen mehr lassen.

In einer aktiven Gesellschaft, in der körperliche Mobilität, Sport, Berufstätigkeit und Lebensqualität zentrale Werte darstellen, wird der Ruf nach einem dauerhaften Gelenkersatz auch im jüngeren Lebensalter lauter. Viele fragen sich: Wann ist der richtige Zeitpunkt? Und wann ist es zu früh? Dieser Blog liefert eine fundierte, medizinisch aktuelle und zugleich verständliche Antwort auf diese Fragen.


Kapitel 1: Definition – Was ist ein künstliches Gelenk?

Ein künstliches Gelenk, auch Endoprothese genannt, ersetzt dauerhaft die Funktion eines erkrankten natürlichen Gelenks. Es besteht in der Regel aus Metalllegierungen, Keramik oder hochvernetztem Kunststoff (Polyethylen) und wird fest im Knochen verankert – entweder zementfrei (press-fit), zementiert oder hybrid.

Die am häufigsten eingesetzten Endoprothesen in Deutschland sind:

  • Die Hüft-Totalendoprothese (Hüft-TEP)
  • Die Knie-Totalendoprothese (Knie-TEP)
  • Der Teilgelenkersatz, z. B. die Schlittenprothese bei isolierter Arthrose eines Kniekompartiments

Ziel des Gelenkersatzes ist es, Schmerzen zu lindern, die Gelenkfunktion wiederherzustellen und langfristig Lebensqualität zu verbessern – unabhängig vom Alter.


Aufbau einer Endoprothese

Am Beispiel der Hüft-TEP lässt sich die grundsätzliche Konstruktion gut erklären:

  • Hüftpfanne: Wird in das Becken eingesetzt, häufig aus Titan, manchmal mit Keramikeinsatz
  • Hüftschaft: Wird im Oberschenkelknochen verankert, trägt den Kopf
  • Kopfkomponente: Aus Keramik oder Metall, gleitet in der Pfanne

Bei der Knieprothese unterscheidet man:

  • Monokondyläre Prothese (Schlittenprothese) – ersetzt nur einen Gelenkanteil
  • Bikondyläre Prothese (Knie-TEP) – ersetzt das gesamte Gelenk (meist femorotibial beidseitig)
  • Patellofemorale Prothese – nur für Kniescheibengelenk, selten


Kapitel 2: Wer gilt als „jung“ beim Gelenkersatz?

Die Bezeichnung „jung“ ist in der Endoprothetik keine fixe Altersgrenze, sondern ein relatives Konzept. In der medizinischen Fachliteratur und klinischen Praxis gelten in der Regel folgende Einteilungen:

  • < 40 Jahre – sehr jung
  • 40–55 Jahre – jung
  • 55–65 Jahre – mittleres Alter
  • > 65 Jahre – klassischer Gelenkersatzbereich

Besonders kritisch wird ein künstliches Gelenk unter 50 Jahren gesehen – nicht, weil es technisch nicht machbar wäre, sondern weil in dieser Altersgruppe das Risiko für eine vorzeitige Lockerung, eine spätere Wechseloperation (Revision) und höhere mechanische Belastungen besonders groß sind.

Doch es gibt Ausnahmen: Wer unter chronischen Schmerzen leidet, den Alltag nicht mehr bewältigen kann, konservative Therapien ausgeschöpft hat – der darf auch mit 30 oder 40 Jahren eine Hüft- oder Knieprothese erhalten, wenn die Indikation richtig gestellt ist.


Kapitel 3: Zahlen & Trends – Warum immer mehr junge Menschen ein künstliches Gelenk erhalten

Die Zahl der eingesetzten künstlichen Gelenke in Deutschland steigt seit Jahren kontinuierlich – und besonders auffällig ist der Anstieg bei jüngeren Patientinnen und Patienten. Während früher der klassische Gelenkersatz meist über 65 Jahren durchgeführt wurde, entscheiden sich heute immer mehr Menschen unter 60, teilweise sogar unter 40 Jahren, für eine Hüft-TEP, Knie-TEP oder Schlittenprothese.


Aktuelle Statistik: Knie- und Hüftprothesen nach Altersgruppen

Laut dem Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) und dem Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) zeigt sich:

  • Rund 450.000 Gelenkersatzoperationen jährlich in Deutschland
  • Davon entfallen über 240.000 auf Hüft-TEPs, über 190.000 auf Knie-TEPs
  • Der Anteil der Patienten unter 60 Jahren steigt kontinuierlich – bei Hüft-TEPs liegt er bereits bei über 15 %
  • Bei Knieprothesen machen Patienten unter 65 Jahren sogar rund ein Drittel der Fälle aus

In den USA wurde ein besonders signifikanter Trend sichtbar: Zwischen 2000 und 2017 stieg die Zahl der Knieprothesen bei 45- bis 64-Jährigen um 188 %, bei Hüftprothesen um 123 % – und dieser Trend zeigt sich in Europa in ähnlicher Weise.


Warum dieser Anstieg?

Mehrere Faktoren erklären, warum sich immer mehr junge Menschen für einen Gelenkersatz entscheiden:

  1. Aktivere Lebensweise
    Viele Menschen bleiben heute länger sportlich aktiv – Joggen, Tennis, Bergwandern oder CrossFit führen zu höheren Belastungen und damit auch früherem Gelenkverschleiß.
  2. Frühere Diagnostik
    Dank MRT, Arthroskopie und verbesserter Bildgebung werden Gelenkschäden heute früher erkannt und dokumentiert.
  3. Wachsende Erwartungen an Lebensqualität
    Junge Patienten sind nicht bereit, jahrzehntelang mit Schmerzen und Funktionseinbußen zu leben. Der Wunsch nach uneingeschränkter Lebensführung ist größer denn je.
  4. Verbesserte Implantate und Techniken
    Moderne Prothesen halten heute deutlich länger. Studien zeigen Überlebensraten von
    über 90 % nach 20 Jahren – das macht sie auch für jüngere Patientengruppen attraktiver.
  5. Spezialisierung von Zentren
    Hochspezialisierte Endoprothetikzentren wie das
    ENDOPROTHETICUM Mainz ermöglichen auch komplexe Versorgung in jungen Jahren mit individuell angepassten Implantaten.


Typische Szenarien

Ein sportlich aktiver Mann, 42 Jahre, leidet seit Jahren unter einer posttraumatischen Kniearthrose nach einem Unfall in der Jugend. Konservative Behandlungen bringen keine Linderung mehr. Eine Schlittenprothese bietet ihm eine Möglichkeit, wieder weitgehend schmerzfrei zu leben – ohne auf den Sport verzichten zu müssen. Die Entscheidung fällt nicht leicht, aber für ihn ist es der richtige Schritt.


Anna, 34 Jahre, berufstätig, sportlich aktiv, Mutter eines Kleinkindes, leidet seit ihrer Jugend an einer beidseitigen Hüftdysplasie. Trotz früherer gelenkerhaltender Operationen und jahrelanger konservativer Therapie (Physiotherapie, Infiltrationen, Schmerzmittel) verschlechterte sich ihr Zustand deutlich: Die Schmerzen nahmen zu, die Beweglichkeit ab, das Humpeln wurde auffällig. Nach nur wenigen Minuten Gehen musste sie stehen bleiben, nächtliche Schmerzen unterbrachen den Schlaf. Joggen, Yoga oder langes Sitzen waren kaum noch möglich. Ebenfalls eine sehr schwere Entscheidung, aber eine Versorgung mittels Kurzschaftprothesen bringt die Patientin wieder in das Leben zurück.


Kapitel 4: Wann ist ein Gelenkersatz im jungen Alter medizinisch sinnvoll?

Die Entscheidung für ein künstliches Gelenk in jungem Alter ist immer eine Abwägung zwischen medizinischer Notwendigkeit, individuellen Lebensumständen und den langfristigen Folgen eines operativen Eingriffs. Während das Lebensalter früher fast automatisch als Gegenargument gewertet wurde, sehen moderne orthopädische Leitlinien heute den Leidensdruck und die Funktionsfähigkeit als ausschlaggebend für die Indikation.

Wichtige Kriterien für die Indikationsstellung bei jungen Menschen

Ein Gelenkersatz – sei es eine Hüft-TEP, Knie-TEP oder eine Schlittenprothese – kann bei jüngeren Patient:innen medizinisch sinnvoll sein, wenn:

  1. Die konservative Therapie ausgeschöpft ist:
    Physiotherapie, Schmerzmittel, Injektionen (z. B. Hyaluron, Kortison), Orthesen, Gewichtsreduktion und andere Maßnahmen wurden über mindestens 6 Monate angewendet – ohne anhaltenden Erfolg.
  2. Starke Einschränkungen im Alltag bestehen:
    Das Gelenk verursacht so starke Schmerzen, dass alltägliche Bewegungen wie Gehen, Treppensteigen oder Sitzen nicht mehr möglich sind – oder nur unter Medikamenteneinnahme.
  3. Schmerzhafte Ruheschmerzen auftreten:
    Schmerzen, die auch nachts oder in Ruhephasen auftreten, gelten als ernstes Warnzeichen für eine schwerwiegende Gelenkpathologie.
  4. Bildgebung eine fortgeschrittene Zerstörung zeigt:
    Röntgen- oder MRT-Bilder zeigen eine ausgeprägte Arthrose (Stadium III–IV nach Kellgren und Lawrence), Gelenkdeformitäten oder Achsabweichungen.
  5. Die Lebensqualität massiv leidet:
    Das soziale, familiäre oder berufliche Leben ist durch das kaputte Gelenk erheblich eingeschränkt.


Typische Grunderkrankungen, die schon in jungen Jahren eine Endoprothese nötig machen

Die Ursache für frühzeitigen Gelenkverschleiß ist oft nicht altersbedingt, sondern liegt in bestimmten Vorerkrankungen. Dazu zählen:

  • Rheumatoide Arthritis oder andere Autoimmunerkrankungen
  • Angeborene Fehlstellungen (z. B. Hüftdysplasie)
  • Morbus Perthes oder Epiphysenlösung in der Kindheit
  • Aseptische Knochennekrosen (z. B. AVN des Hüftkopfs bei Kortisontherapie oder Alkoholmissbrauch)
  • Posttraumatische Arthrosen nach Unfällen oder Sportverletzungen
  • Frühzeitige Meniskus- oder Knorpeloperationen, die zur Instabilität führen
  • Fehlbelastung durch Achsabweichungen (z. B. X-Bein oder O-Bein)
  • Chronische Gelenkinfektionen

Diese Krankheitsbilder können schon bei 30- bis 40-Jährigen dazu führen, dass ein Gelenkersatz – oft zunächst ein Teilgelenkersatz wie eine Schlittenprothese – medizinisch erforderlich ist.


Vorsicht vor Fehldiagnosen oder überhasteten Entscheidungen!

Gerade bei jungen Patient:innen besteht die Gefahr einer vorschnellen Indikationsstellung oder einer Fehleinschätzung der Schmerzursache. Es ist essenziell, die folgenden Punkte zu beachten:

  • Nicht jeder Schmerz bedeutet Arthrose – auch Weichteilprobleme, wie z. B. Patellaspitzensyndrom, Läuferknie, Trochanterbursitis oder Sacroiliakalgelenksblockaden, können starke Beschwerden verursachen.
  • Eine genaue klinische Untersuchung ist unabdingbar. Die klinische Korrelation zur Bildgebung muss immer gegeben sein.
  • Patient:innen sollten stets eine Zweitmeinung bei einem spezialisierten Zentrum wie dem ENDOPROTHETICUM in Mainz einholen, bevor eine Endoprothese implantiert wird.

Ein Gelenkersatz im jungen Alter ist keine Fehlentscheidung – wenn die Indikation stimmt. Für viele Patienten kann er sogar ein Wendepunkt zu mehr Lebensqualität, Mobilität und Zukunftsperspektive sein. Entscheidend ist jedoch eine sorgfältige Abwägung, eine spezialisierte Diagnostik und die Behandlung durch erfahrene Endoprothetik-Experten.


Kapitel 5: Welche Prothese ist die richtige im jungen Alter?

Die Wahl des passenden Implantats ist bei jüngeren Patientinnen und Patienten besonders kritisch. Während bei älteren Menschen oft die langfristige Schmerzfreiheit und eine schnelle Rehabilitation im Vordergrund stehen, geht es bei jungen Betroffenen zusätzlich um Aspekte wie Haltbarkeit, Aktivitätsgrad, Knochenersparnis und Revisionsmöglichkeiten.

Ziel muss es sein, das natürliche Gelenk möglichst lange zu erhalten, und wenn ein Ersatz unumgänglich ist, möglichst gewebeschonend und modular zu operieren. Das erfordert eine präzise individuelle Indikationsstellung, fundierte Erfahrung und moderne Implantattechnologie.

Totalendoprothese vs. Teilgelenkersatz – Wann ist was sinnvoll?

1. Die Totalendoprothese (Knie-TEP, Hüft-TEP)

  • Kompletter Ersatz des Gelenks
  • Bei Hüfte: Ersatz des Oberschenkelkopfs und der Pfanne
  • Bei Knie: Ersatz von Ober- und Unterschenkelgelenkfläche
  • Vorteile: lange Haltbarkeit, bewährte Technik, auch bei ausgeprägter Arthrose geeignet
  • Nachteile: höherer Knochenverlust, ggf. Einschränkung bei sehr sportlicher Belastung

Geeignet für:
Jüngere Patienten mit multipler Gelenkkompartiment-Arthrose (z. B. femoropatellare und mediale Gonarthrose gleichzeitig) oder bei rheumatischen Erkrankungen

2. Die Schlittenprothese (unikondylärer Gelenkersatz)

  • Ersatz nur des medialen oder lateralen Gelenkanteils im Knie
  • Der gesunde Knochen, Bandapparat und Knorpel im übrigen Gelenk bleiben erhalten
  • Vorteile: Knochen- und weichteilschonend, schnelleres Rehabilitationspotenzial, natürlichere Bewegungsführung
  • Nachteile: Nicht geeignet bei entzündlichen Erkrankungen oder fortgeschrittener Arthrose in mehreren Gelenkanteilen

Geeignet für:
Jüngere Patienten mit isolierter medialer oder lateraler Gonarthrose – häufig als Folge von Achsfehlstellungen oder Meniskusverlust

3. Patellofemoraler Gelenkersatz

  • Spezialform der Teilprothese bei isolierter Arthrose der Kniescheibe
  • Oft bei Dysplasien oder Kniescheibenfehlführung im jungen Alter


Hüftprothesen: zementfrei, kurzschaft oder Oberflächenersatz?

a) Zementfreie Hüft-TEP

  • Heute Standard bei jüngeren Menschen
  • Ermöglicht gutes Einwachsen der Prothese in den Knochen (sog. „press-fit“-Technik)
  • Besonders geeignet für Patienten mit guter Knochenqualität
  • Vorteile: bessere spätere Revisionsmöglichkeiten

b) Kurzschaftprothese

  • Speziell für jüngere Patienten entwickelt
  • Spart Knochensubstanz am Oberschenkelhals
  • Besseres Propriozeptionsgefühl und biomechanisch günstiger
  • Besonders geeignet bei Hüftdysplasien oder nach Perthes

c) Oberflächenersatz (Resurfacing)

  • Selten, aber in Spezialfällen indiziert (v. a. bei jungen sportlichen Männern mit guter Knochenqualität)
  • Vorteil: maximale Knochenersparnis
  • Nachteil: Metall-Metall-Verbindung und mögliche Abriebproblematik


Einflussfaktoren bei der Prothesenwahl im jungen Alter

  • Knochensubstanz und Knochenqualität
  • Achsverhältnisse und Fehlstellungen
  • Art der Erkrankung (z. B. degenerativ vs. entzündlich)
  • Berufliche Anforderungen
  • Sportliche Ambitionen
  • Körpergewicht und Beweglichkeit
  • Individuelle Anatomie (z. B. bei Dysplasie oder Beinlängendifferenzen)


Warum die Wahl des richtigen Implantats entscheidend ist

Gerade bei jüngeren Patient:innen ist die Wahrscheinlichkeit einer Revisionsoperation im Laufe des Lebens deutlich erhöht. Daher ist eine individuelle, weitsichtige Planung entscheidend. In spezialisierten Zentren wie dem ENDOPROTHETICUM in Mainz wird nicht nur die passende Prothese ausgewählt, sondern auch die OP-Technik und die Langzeitstrategie individuell abgestimmt.


Kapitel 6: Was junge Patient:innen nach der OP beachten müssen

Ein künstliches Gelenk im jungen Alter bedeutet einen entscheidenden Einschnitt – aber auch eine große Chance auf neues Lebensgefühl, Schmerzfreiheit und Mobilität. Damit das Implantat jedoch möglichst lange hält und Komplikationen vermieden werden, ist es entscheidend, was nach der Operation passiert. Junge Patient:innen stellen oft andere Anforderungen an ihre Lebensführung als ältere Menschen – und genau das macht eine ganzheitliche Nachsorge so wichtig.


Die erste Phase nach der Operation: Reha und Mobilisation

Nach einer Hüft-TEP, Knie-TEP oder Schlittenprothese beginnt die Rehabilitation meist noch am Tag der Operation oder am Folgetag. In der curaparc-clinic in Mainz unter der Leitung von Prof. Dr. med. Karl Philipp Kutzner wird besonderer Wert auf eine schnelle, strukturierte Mobilisation gelegt – angepasst an die individuelle Belastbarkeit und die Art der Prothese.

Typischer Ablauf:

  • Tag 1: erste Mobilisation mit Physiotherapie, erste Schritte mit Gehstützen, Vollbelastung zumeist von Anfang an erlaubt
  • Woche 1–2: Training von Beweglichkeit, Koordination, Gangbild
  • Woche 3–6: Belastungssteigerung, Aufbau von Muskelkraft
  • Woche 6–12: Übergang zur Normalität, Rückkehr zur Alltagsfähigkeit

Ziel: möglichst früh wieder mobil zu sein, ohne das Implantat zu überlasten. Dabei kommt es auf das richtige Maß an – und die enge Abstimmung zwischen Operateur, Physiotherapeut und Reha-Team.


Besondere Anforderungen junger Patient:innen mit künstlichem Gelenk

Anders als Senior:innen wollen viele junge Menschen nach der OP wieder:

  • Sport treiben
  • beruflich aktiv sein
  • Kinder betreuen oder heben
  • Urlaub machen, reisen oder Auto fahren
  • teilweise sogar Leistungssport oder körperlich fordernde Tätigkeiten (z. B. Handwerk, Landwirtschaft) ausüben

Daher ist eine differenzierte Nachsorge entscheidend. In der Regel können folgende sportliche Aktivitäten nach 3–6.

Die INDIVIDUELLE Sportfreigabe muss immer durch das behandelnde Zentrum erfolgen.


Strategien zur Haltbarkeit der Prothese

Auch wenn moderne Hüft- und Knie-TEPs heute eine Lebensdauer von 15 bis 25 Jahren erreichen können, sind jüngere Patient:innen fast immer einem erhöhten Risiko für Frühlockerung, Abrieb oder Verschleiß ausgesetzt – allein durch ihr aktiveres Leben.

Tipps für langfristige Prothesenfunktion:

  1. Vermeidung von Übergewicht:
    Jedes Kilogramm Körpergewicht wirkt mit dem 3–5-Fachen auf das Gelenk.
    Ziel: BMI unter 30 halten.
  2. Korrektes Gangbild:
    Fehlbelastungen durch Schonhaltung vermeiden, bei Bedarf Einlagen oder Orthesen verwenden.
  3. Kein Hochleistungssport:
    Stoßbelastungen (z. B. Sprünge, schnelle Richtungswechsel) vermeiden.
  4. Physiotherapie zur Propriozeption und Stabilität:
    Vor allem bei Knie-TEP oder Schlittenprothese zur Stabilisierung des Bandapparats.
  5. Kein Dauerschmerzmittelgebrauch mehr nötig – aber bei neuem Schmerz rasch abklären!


Was ist mit beruflicher Belastung?

Viele junge Patient:innen stehen mitten im Berufsleben. Für körperlich fordernde Tätigkeiten (z. B. Pflege, Bau, Gastronomie) kann eine Rückkehr nach 2–4 Monaten möglich sein – manchmal mit Anpassungen oder Umschulungsbedarf.


Nach einer Endoprothese ist der OP-Erfolg nur die halbe Miete. Gerade im jungen Alter entscheidet die Nachbehandlung maßgeblich über den langfristigen Erfolg. Wer sich an die Empfehlungen hält, aktiv bleibt – aber nicht übertreibt –, kann mit einem künstlichen Gelenk ein langes, erfülltes und schmerzfreies Leben führen. Die persönliche Nachsorge ist dabei der Schlüssel für maximale Haltbarkeit und Lebensqualität.


Was zeichnet das ENDOPROTHETICUM aus?

✅ Spezialisierung auf moderne Endoprothetik bei jungen Menschen

Im Unterschied zu vielen anderen Einrichtungen ist das ENDOPROTHETICUM kein Allgemeinkrankenhaus, sondern ein hochspezialisiertes Zentrum für Gelenkersatz. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf komplexen Fällen, Revisionsoperationen und eben auch der Versorgung junger Patientinnen und Patienten, bei denen andere Kliniken zögern oder vorschnell zu einer Totalendoprothese raten.

✅ Individuelle Implantatwahl statt „Schema F“

Dank der großen Erfahrung von Prof. Kutzner und seinem Team werden auch moderne, gelenkerhaltende Verfahren wie die Schlittenprothese, die patellofemorale Prothese oder Kurzschaftimplantate routiniert angeboten. Es wird nie „blind“ operiert – sondern basierend auf:

  • Körperbau und Anatomie
  • Beruflicher und sportlicher Belastung
  • Knochenqualität
  • Art und Ausmaß der Arthrose
  • Langfristiger Perspektive

✅ Einsatz modernster Technologien

  • Digitale OP-Planung mit 3D-Bildgebung
  • Gewebeschonende minimalinvasive Techniken
  • Spezielle Anästhesieverfahren für maximale Verträglichkeit und schnelle Mobilisation

✅ Persönliche Betreuung durch Prof. Dr. Kutzner selbst

Viele Patient:innen schätzen es, dass die Diagnostik, Beratung, Operation und Nachsorge nicht durch wechselnde Assistenzärzte, sondern durch Prof. Kutzner persönlich begleitet werden. Das sorgt für Vertrauen, Sicherheit und hohe Qualität.

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