Künstliches Hüftgelenk: Was tun bei Beinlängendifferenz?

ENDOPROTHETICUM Rhein-Main / Prof. Dr. med. K.P. Kutzner

Instabilität oder Beinlängendifferenz: Der Balanceakt bei der Hüftoperation (Hüft-TEP)

Der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks ist eine bewährte Methode, um Schmerzen zu lindern und Mobilität zurückzugewinnen. Dennoch treten gelegentlich Komplikationen auf, die die Genesung erschweren. Eine häufig diskutierte Folgeerscheinung ist die Beinlängendifferenz. Dieser Blog beleuchtet die Ursachen, warum solche Differenzen entstehen können, und gibt einen Überblick über präventive Maßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten. Auch wird die instabile Hüftprothese – eine gegensätzliche Problematik – und ihr Zusammenhang zur Beinlängendifferenz näher erklärt.


Was ist eine Beinlängendifferenz nach einem künstlichen Hüftgelenk?

Beinlängendifferenzen treten auf, wenn ein Bein im Vergleich zum anderen durch die Implantation einer Hüftprothese optisch oder funktional verlängert oder verkürzt erscheint. Schon eine Differenz von wenigen Millimetern kann für Betroffene spürbar sein und zu Beschwerden führen. Sie entsteht entweder durch biomechanische Gründe, chirurgische Entscheidungen oder fehlerhafte Implantation.


Ursachen von Beinlängendifferenzen

1. Chirurgische Gründe:

Eine Beinlängendifferenz kann durch die Absicht entstehen, ein instabiles Hüftgelenk zu stabilisieren. Ärzte wählen dabei häufig eine längere Prothese, um die Spannung der Weichteile zu erhöhen. Dies dient der Stabilität, kann jedoch unweigerlich zu einer Differenz führen.

2. Fehler in der präoperativen Planung:

Unpräzise oder unzureichende Röntgenbilder führen dazu, dass der exakte Ausgleich der Hüftachse nicht korrekt umgesetzt wird. Digitale präoperative Planungsmethoden haben diesen Aspekt jedoch deutlich verbessert.

3. Weichteilspannungen:

Die natürlichen Weichteile, Muskeln und Sehnen müssen nach einer Operation korrekt positioniert sein. Ein zu straff oder zu locker sitzendes Gelenk beeinträchtigt die Statik und kann das Gefühl einer Differenz erzeugen.

4. Knöcherne Ursachen:

Vorbestehende Unterschiede in der Knochenausrichtung – etwa durch Arthrose oder Deformitäten – erhöhen das Risiko einer Differenz.


Instabilität und Beinlängendifferenz: Gegensätzliche Herausforderungen

Eine instabile Prothese und eine Beinlängendifferenz sind zwei Extreme, die miteinander konkurrieren.

Instabilität:

Eine Instabilität kann auftreten, wenn die Hüftprothese zu locker sitzt. Sie erhöht das Risiko für Luxationen (Hüftausrenkungen) und erzeugt Unsicherheiten beim Gehen. Um dies zu vermeiden, wählen Chirurgen häufig einen Kompromiss, indem sie die Prothese etwas verlängern.

Beinlängendifferenz:

Eine zu starke Verlängerung wiederum führt zur Differenz. Die Balance zwischen stabiler Positionierung und gleichlanger Beinachse stellt die größte chirurgische Herausforderung dar.


Prävention von Beinlängendifferenzen: Die präoperative digitale Planung

Skaliertes Röntgen:

Die digitale präoperative Planung nutzt skaliertes Röntgen, um die Hüftanatomie millimetergenau zu analysieren. Chirurgen können so exakte Schaftpositionen und die benötigte Größe des Implantats bestimmen.

3D-Modelle:

Ergänzend dazu ermöglichen 3D-Modelle ein virtuelles Nachstellen der Implantation. Sie helfen, mögliche Differenzen schon im Vorfeld sichtbar zu machen und gezielt auszugleichen.

Simulation:

In modernen Kliniken sind Simulationen mittlerweile Standard. Hierbei wird die zu erwartende Hüftmechanik im Bewegungsablauf analysiert. Dadurch können ungewollte anatomische Veränderungen besser vermieden werden.


Therapieansätze bei einer Beinlängendifferenz nach künstlichem Hüftgelenk

1. Physiotherapie und Ganganalyse:

Leichte Differenzen lassen sich durch gezielte physiotherapeutische Maßnahmen korrigieren. Ganganalysen identifizieren Fehlbelastungen, die dann individuell angepasst werden können.

2. Schuhzurichtungen:

Orthopädische Einlagen oder Schuhveränderungen gleichen Differenzen aus und sorgen für Stabilität im Alltag.

3. Sekundäroperationen:

Schwerwiegende Unterschiede können chirurgisch korrigiert werden. Ein Austausch oder eine Anpassung der Prothese bringt häufig die gewünschte Angleichung.

4. Muskelaufbau:

Durch gezielten Aufbau der Muskulatur kann die Spannung um die Prothese optimiert und damit Differenzen ausgeglichen werden.


Auswirkungen einer Beinlängendifferenz auf den Alltag

Betroffene berichten oft über Beschwerden wie Rücken- und Beinschmerzen oder Unsicherheiten beim Gehen. Eine ungleichmäßige Belastung kann auch langfristige Schäden an den Gelenken und der Wirbelsäule verursachen. Hier wird deutlich, wie wichtig eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung sind.


Fazit: Warum eine sorgfältige Planung entscheidend ist

Beinlängendifferenzen nach einer Hüftprothese lassen sich durch moderne Operationsmethoden, digitale Planungen und erfahrene Chirurgen häufig vermeiden. Sollte dennoch eine Differenz entstehen, stehen effektive Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Insbesondere spezialisierte Zentren bieten die besten Voraussetzungen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Ein künstliches Hüftgelenk verbessert nicht nur die Lebensqualität, sondern schenkt auch die Mobilität zurück – vorausgesetzt, die Implantation wird sorgfältig geplant und umgesetzt.

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