Sekundäre Arthrose – Besonderheiten bei Rheumatoider Arthritis

ENDOPROTHETICUM Rhein-Main / Prof. Dr. med. K.P. Kutzner

Rheumatoide Arthritis und Arthrose: Warum Hüfte und Knie besonders gefährdet sind

Viele Menschen mit Rheuma wissen: Es bleibt selten bei einer reinen Entzündung der Gelenke. Häufig entwickelt sich im Laufe der Jahre eine sekundäre Arthrose – also ein Gelenkverschleiß, der durch die Rheumatoide Arthritis ausgelöst wird. Besonders die großen Gelenke wie Hüfte und Knie sind betroffen. Dieser Blog erklärt im Detail, wie die Erkrankung entsteht, welche Symptome typisch sind und warum im Endstadium oft nur eine Endoprothese (Hüft-TEP oder Knie-TEP) hilft.

Was bedeutet sekundäre Arthrose bei Rheuma?

Unter Arthrose versteht man den Verschleiß des Gelenkknorpels. Bei der primären Arthrose sind Alter und Überlastung die Hauptfaktoren. Bei der sekundären Arthrose liegt dagegen eine andere Grunderkrankung zugrunde.

Die Rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, die zu einer Zerstörung der Gelenkschleimhaut, des Knorpels und des Knochens führt. Aus der dauerhaften Entzündung entsteht über Jahre eine schwere Schädigung der Gelenke. Diese Kombination aus entzündlichem Rheuma und degenerativem Verschleiß unterscheidet die sekundäre Arthrose klar von der klassischen Arthrose.

Wie entsteht Arthrose durch Rheumatoide Arthritis?

Entzündung als Auslöser

Die Gelenkschleimhaut ist dauerhaft entzündet und setzt Enzyme frei, die Knorpelgewebe abbauen.

Knochenschädigung und Erosionen

Bei Rheuma werden die Knochenränder regelrecht „angefressen“. Dadurch verliert das Gelenk an Stabilität.

Fehlstellungen und Instabilität

Durch geschädigte Bänder und Knochen entstehen O- oder X-Bein-Fehlstellungen, die den Knorpel zusätzlich belasten.

Kombination von Entzündung und Verschleiß

Typisch ist, dass Patienten sowohl Entzündungsschmerzen als auch Arthroseschmerzen haben – eine besonders belastende Kombination.


Hüftgelenk – sekundäre Arthrose bei Rheuma

Symptome

  • Leistenschmerzen, die ins Bein ausstrahlen können
  • Ruheschmerz und Belastungsschmerz
  • Eingeschränkte Beweglichkeit, besonders Innenrotation
  • Fortschreitende Beinlängendifferenz

Folgen

Die Hüftarthrose bei Rheumatoider Arthritis schreitet oft schneller voran als bei primärer Arthrose. Betroffene verlieren früh ihre Mobilität und benötigen Hilfsmittel.


Kniegelenk – sekundäre Arthrose bei Rheuma

Symptome

  • Schmerzen beim Gehen, Aufstehen oder Treppensteigen
  • Wiederkehrende Schwellungen durch Synovitis
  • Achsabweichungen (X- oder O-Beine)
  • Deutliche Bewegungseinschränkungen

Besonderheit

Beim Knie sind Fehlstellungen oft stark ausgeprägt, was die operative Versorgung schwieriger macht.


Ab wann ist eine Endoprothese (Hüft-TEP, Knie-TEP) notwendig?

Wenn konservative Therapien wie Physiotherapie, Medikamente oder Injektionen nicht mehr ausreichen, spricht man vom Endstadium der Arthrose. Typische Anzeichen sind:

  • Dauerhafte Schmerzen, auch in Ruhe
  • Massive Einschränkung im Alltag
  • Radiologisch nachweisbare Gelenkzerstörung
  • Fehlstellungen und Instabilität

In dieser Phase hilft nur noch ein künstliches Gelenk (Hüft-TEP oder Knie-TEP).


Besonderheiten bei Operationen von Rheuma-Patient:innen

Patient:innen mit Rheumatoider Arthritis unterscheiden sich von Arthrose-Patient:innen ohne Rheuma:

  • Knochenqualität: Häufig Osteoporose → Entscheidung für zementierte Prothesen
  • Weichteile: Geschwächte Kapsel und Bänder erfordern spezielle Operationstechniken
  • Medikamente: Immunsuppressiva erhöhen das Infektionsrisiko → enge Abstimmung mit der Rheumatologie
  • Komplikationsrisiken: Wundheilungsstörungen und Infektionen sind häufiger als bei primärer Arthrose


Ergebnisse nach Hüft- und Knie-TEP bei Rheuma

Trotz der Herausforderungen zeigen Studien:

  • Schmerzen nehmen nach einer Prothese deutlich ab
  • Beweglichkeit und Lebensqualität verbessern sich
  • Risiken sind etwas erhöht, lassen sich in spezialisierten Zentren aber minimieren

Nachbehandlung und Rehabilitation

Die Reha nach einer Endoprothese ist bei Rheuma individuell anzupassen:

  • Frühmobilisation zur Vermeidung von Muskelabbau
  • Angepasstes Training wegen Mehrgelenkbeteiligung
  • Engmaschige rheumatologische Kontrolle
  • Spezielle Wundkontrollen wegen erhöhtem Infektionsrisiko


Warum spezialisierte Zentren wichtig sind

Patient:innen mit sekundärer Arthrose brauchen erfahrene Operateure, die die Besonderheiten bei Rheumatoider Arthritis kennen. Dazu gehören:

  • Erfahrung mit komplexen Fällen
  • Verfügbarkeit spezieller Implantate
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Rheumatologen
  • Individuell angepasste Reha


Häufige Fragen (FAQ) zur sekundären Arthrose bei Rheumatoider Arthritis

1. Was ist eine sekundäre Arthrose?

Eine sekundäre Arthrose entsteht, wenn eine andere Grunderkrankung – wie die Rheumatoide Arthritis – den Gelenkknorpel und die Knochen schädigt. Sie unterscheidet sich von der primären Arthrose, die meist durch Alter und Abnutzung entsteht.

2. Wie häufig ist Arthrose bei Rheumatoider Arthritis?

Sehr häufig. Studien zeigen, dass fast alle Patient:innen mit langjährigem Rheuma im Verlauf eine sekundäre Arthrose entwickeln – besonders an Hüfte und Knie.

3. Welche Symptome deuten auf eine sekundäre Arthrose hin?

Typisch sind:

  • Schmerzen bei Belastung und in Ruhe
  • Gelenkschwellungen und Steifigkeit
  • Bewegungseinschränkungen
  • Fehlstellungen wie X- oder O-Beine

4. Warum sind Hüfte und Knie besonders betroffen?

Diese großen Gelenke tragen das gesamte Körpergewicht. Bei Rheuma werden sie durch Entzündungen und Fehlstellungen zusätzlich stark belastet.

5. Wie unterscheidet sich Arthrose bei Rheuma von normaler Arthrose?

Die sekundäre Arthrose schreitet schneller fort und kombiniert Entzündungsschmerzen mit Verschleißschmerzen. Das macht sie besonders belastend.

6. Welche Therapien helfen im frühen Stadium?

  • Medikamente gegen Entzündung (Rheumatherapie, Schmerzmittel)
  • Physiotherapie und Bewegungstherapie
  • Hilfsmittel wie Orthesen oder Gehhilfen
  • Gelenkschonende Sportarten (z. B. Schwimmen, Radfahren)

7. Wann ist ein künstliches Gelenk notwendig?

Wenn die Schmerzen dauerhaft sind, die Beweglichkeit massiv eingeschränkt ist und konservative Therapien nicht mehr helfen, ist eine Hüft- oder Knieprothese die einzige Option.

8. Sind Operationen bei Rheuma riskanter?

Ja, durch Osteoporose, geschwächte Weichteile und Medikamente ist das Risiko für Infektionen und Wundheilungsstörungen etwas höher. In spezialisierten Zentren können diese Risiken jedoch minimiert werden.

9. Welche Prothesen sind bei Rheuma geeignet?

Oft werden zementierte Prothesen empfohlen, da die Knochenqualität reduziert sein kann. Moderne Implantate können individuell an die Gelenksituation angepasst werden.

10. Wie lange hält ein künstliches Gelenk bei Rheuma?

Auch bei Rheumatoider Arthritis halten Hüft- und Knieprothesen meist viele Jahre. Durch moderne Materialien sind Standzeiten von 15–20 Jahren und mehr möglich – vorausgesetzt, die Nachsorge ist optimal.

11. Wie verläuft die Reha nach einer Prothese bei Rheuma?

Die Rehabilitation wird individuell angepasst. Wichtig sind:

  • Schonende Frühmobilisation
  • Training mehrerer Gelenke, da oft nicht nur ein Gelenk betroffen ist
  • Engmaschige Kontrolle durch Orthopädie und Rheumatologie

12. Warum sollte man sich in einem spezialisierten Zentrum operieren lassen?

Weil dort Erfahrung mit komplexen rheumatischen Fällen besteht. Das ENDOPROTHETICUM Rhein-Main unter Prof. Dr. Kutzner bietet z. B.:

  • Individuelle Prothesenplanung
  • Spezielle Operationstechniken für Rheuma-Patient:innen
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Rheumatologen


Das ENDOPROTHETICUM Rhein-Main – Expertise bei Rheuma und Arthrose

Unter der Leitung von Prof. Dr. med. Karl Philipp Kutzner ist das ENDOPROTHETICUM Rhein-Main auf Hüft- und Knieendoprothetik spezialisiert – auch bei komplexen Fällen wie sekundärer Arthrose durch Rheuma.

Besondere Vorteile für Patient:innen:

  • Moderne Operationstechniken (z. B. Kurzschaft-Hüftprothesen, modulare Knieimplantate)
  • Maßgeschneiderte Reha-Programme

Für Patient:innen mit Rheumatoider Arthritis ist dies die optimale Versorgung im Endstadium der Arthrose.

Fazit

Sekundäre Arthrose bei Rheuma ist ein komplexes Krankheitsbild, das Hüft- und Kniegelenke besonders stark betrifft. Die Kombination aus Entzündung und Verschleiß führt schnell zum Endstadium. Konservative Therapien können den Prozess verlangsamen, aber nicht aufhalten. Im Endstadium bietet die Endoprothetik von Hüfte oder Knie die einzige dauerhafte Lösung.

Dank moderner Implantate, präziser Operationsplanung und spezialisierter Zentren wie dem ENDOPROTHETICUM Rhein-Main unter Prof. Kutzner können Patient:innen mit Rheumatoider Arthritis heute auch bei sekundärer Arthrose wieder ein schmerzfreies und aktives Leben führen.

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