Wie Schlittenprothesen Patienten mit Morbus Ahlbäck helfen können

ENDOPROTHETICUM Rhein-Main / Prof. Dr. med. K.P. Kutzner

Schlittenprothesen bei Morbus Ahlbäck

Morbus Ahlbäck, auch als avaskuläre Nekrose des medialen Femurkondylus bekannt, ist eine degenerative Erkrankung des Kniegelenks, die oft zu erheblichen Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit führt. Eine innovative und effektive Behandlungsmethode für diese Erkrankung ist die Implantation einer Schlittenprothese, auch bekannt als unikondyläre Knieprothese. In diesem Blogbeitrag werden wir tief in die Details dieser Behandlungsmethode eintauchen, ihre Vorteile und Risiken untersuchen und wie sie das Leben von Patienten mit Morbus Ahlbäck verbessern kann.


Was ist Morbus Ahlbäck?

Morbus Ahlbäck ist eine Form der Osteonekrose, die das Kniegelenk betrifft. Sie tritt auf, wenn der Blutfluss zum Knochen unterbrochen wird, was zum Absterben des Knochens führt. Diese Erkrankung kann zu Schmerzen, Schwellungen und einer Einschränkung der Beweglichkeit im betroffenen Knie führen. Die genaue Ursache ist unbekannt, aber Risikofaktoren umfassen Trauma, Steroidgebrauch und bestimmte Blutgerinnungsstörungen.


Was ist eine Schlittenprothese?

Eine Schlittenprothese ist eine Teilprothese des Knies, die nur einen der beiden Hauptkondylen des Femurs (Oberschenkelknochens) ersetzt. Im Gegensatz zur Totalendoprothese des Knies, bei der das gesamte Kniegelenk ersetzt wird, ermöglicht die Schlittenprothese die Erhaltung gesunder Teile des Gelenks. Diese Methode eignet sich besonders für Patienten mit lokalisierten Knieschäden, wie sie bei Morbus Ahlbäck häufig vorkommen.


Vorteile der Schlittenprothese bei Morbus Ahlbäck

  1. Erhaltung des gesunden Knochengewebes: Da nur der betroffene Kondylus ersetzt wird, bleibt der gesunde Teil des Kniegelenks intakt. Dies führt zu einer natürlichen Gelenkbewegung und besserer Funktionalität.
  2. Schnellere Genesung: Patienten erholen sich in der Regel schneller von einer Operation zur Implantation einer Schlittenprothese als von einer Totalendoprothese. Dies bedeutet kürzere Krankenhausaufenthalte und eine schnellere Rückkehr zu normalen Aktivitäten.
  3. Geringere postoperative Schmerzen: Da der Eingriff weniger invasiv ist und weniger Knochen und Gewebe betroffen sind, berichten Patienten oft von geringeren Schmerzen nach der Operation.
  4. Bessere Beweglichkeit: Die Schlittenprothese ermöglicht oft eine größere Beweglichkeit des Knies im Vergleich zur Totalendoprothese.
  5. Weniger Komplikationen: Da der Eingriff weniger umfangreich ist, treten auch seltener Komplikationen wie Infektionen oder Thrombosen auf.


Der Operationsprozess

  1. Vorbereitung und Planung: Vor der Operation wird eine gründliche Untersuchung durchgeführt, einschließlich Röntgenaufnahmen und möglicherweise einer MRT, um das Ausmaß der Schädigung zu bestimmen und die Operation genau zu planen.
  2. Chirurgischer Eingriff: Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose oder Spinalanästhesie. Der Chirurg macht einen kleinen Schnitt über dem betroffenen Kondylus und entfernt das geschädigte Knochen- und Knorpelgewebe. Die Schlittenprothese wird dann an Ort und Stelle zementiert oder ohne Zement fixiert.
  3. Nach der Operation: Patienten verbringen in der Regel ein bis zwei Tage im Krankenhaus. Physiotherapie beginnt oft am ersten Tag nach der Operation, um die Beweglichkeit zu fördern und die Muskeln zu stärken.


Nachsorge und Rehabilitation

Die Nachsorge und Rehabilitation sind entscheidend für den Erfolg der Schlittenprothese. Ein individueller Rehabilitationsplan wird erstellt, der Übungen zur Stärkung der Muskulatur und zur Verbesserung der Beweglichkeit umfasst. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen sind notwendig, um den Heilungsprozess zu überwachen und sicherzustellen, dass keine Komplikationen auftreten.


Langfristige Ergebnisse

Langfristige Studien zeigen, dass Patienten mit einer Schlittenprothese oft viele Jahre schmerzfrei bleiben und eine hohe Lebensqualität genießen. Viele Patienten berichten von einer erheblichen Verbesserung ihrer Beweglichkeit und einer Rückkehr zu Aktivitäten, die sie vor der Operation nicht mehr ausführen konnten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass, wie bei jeder Operation, die Ergebnisse individuell variieren können.



Risiken und Komplikationen

Obwohl die Schlittenprothese viele Vorteile bietet, gibt es auch potenzielle Risiken und Komplikationen, die berücksichtigt werden müssen:

  • Infektionen: Wie bei jeder Operation besteht das Risiko einer Infektion. Strenge Hygienemaßnahmen und postoperative Pflege können dieses Risiko minimieren.
  • Thrombosen: Nach der Operation besteht ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel. Blutverdünner und regelmäßige Bewegung helfen, dieses Risiko zu reduzieren.
  • Prothesenlockerung: In seltenen Fällen kann sich die Prothese lösen, was eine Revision erforderlich macht.
  • Schmerzen und Schwellungen: Postoperative Schmerzen und Schwellungen sind häufig, aber normalerweise vorübergehend und mit Schmerzmitteln und Physiotherapie gut zu behandeln.


Fazit

Die Schlittenprothese stellt eine effektive Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit Morbus Ahlbäck dar. Durch die Erhaltung gesunder Teile des Kniegelenks bietet sie zahlreiche Vorteile gegenüber der Totalendoprothese, darunter eine schnellere Genesung, geringere postoperative Schmerzen und eine bessere Beweglichkeit. Dennoch ist es wichtig, die potenziellen Risiken und Komplikationen zu berücksichtigen und eng mit dem behandelnden Arzt zusammenzuarbeiten, um den bestmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen.

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